Rentokil Schädlingslexikon: Ameisenarten erkennen

In Europa existieren etwa 200 verschiedene Ameisenarten, wovon auch die in Deutschland beheimateten ca. 100 Ameisenarten ausschließlich in organisierten, großen Ameisenstaaten leben. Ameisen stellen in der freien Natur grundsätzlich ein sehr wichtiges Element des Ökosystems dar.

Gefahren durch Pharaoameisen

Dringen Ameisen jedoch in Gebäude und Wohnungen des Menschen ein, werden sie lästig und zum Teil auch gefährlich. Hoch infektiöse Eiweißfresser und Hygieneschädlinge wie die Gattung Pharaoameisen aber auch oder Spezies wie Rasenameisen, schwarzgraue Wegameisen oder Holzameisen haben nichts in menschlichen Gebäuden zu suchen. Wir stellen die wichtigsten schädlichen Ameisenarten in Österreich vor und zeigen auf, warum z.B. fliegende Ameisen keine Bedrohung darstellen.

Vereinbaren Sie gleich einen Beratungstermin zur Ameisenbekämpfung

Argentinische Ameise

(Linepithema humile)

Aussehen

  • Die Arbeiterinnen der Argentinischen Ameise sind ca. 2 mm, die Königinnen 4,5 mm und die Männchen 3 mm lang.
  • Ihr schlanker Körper ist hell- bis dunkelbraun gefärbt.
  • Die Argentinische Ameise schwärmt nicht aus.
  • Sie beißt und sticht nicht.

Fortpflanzung

  • Die Arbeiterinnen der Argentinischen Ameise pflanzen sich im Frühjahr fort. Vermehrt aufzufinden sind sie im Herbst.
  • Die geflügelten Ameisen (fortpflanzungsfähige Könige und Königinnen) vermehren sich zu Beginn des Frühjahrs (zeitiger als ihre Arbeiterinnen) und erreichen nach 3 Monaten die volle Geschlechtsreife.
  • Argentinische Ameisen entwickeln sich in ihren Nestern, dadurch sind keine Armeisenschwärme sichtbar.

Lebensweise

  • Die Arbeiterinnen der Argentinischen Ameise verfolgen Lebensmittelspuren über weite Distanzen. Es ist daher schwer, ihre Nester ausfindig zu machen.
  • Sie bevorzugen süße Lebensmittel, ernähren sich jedoch auch von lebenden oder toten Insekten, Fleisch, Getreideprodukten oder Früchten.
  • Die Argentinische Ameise vertreibt andere Ameisenarten aus ihrem Lebensraum.

Feuerameise

(Solenopsis spp)

Aussehen

  • Die Königinnen der Feuerameise erreichen eine Größe von 15 mm. Die Arbeiterinnen werden 3 bis 6 mm groß.
  • Ihr Kopf und ihr Körper sind kupferfarben, der Hinterleib etwas dunkler gefärbt.
  • Die Fühler der Feuerameise haben sehr charakteristische zweigliedrige Keulenenden. Am deutlichsten sind diese bei den Königinnen in der Vorderansicht erkennbar.

Fortpflanzung

  • Nach dem Ausschwärmen und der Begattung sucht die Königin einen geeigneten Ort für die Eiablage. Dann legt sie im späten Frühling bis zu 125 Eier ab.
  • Die Larven schlüpfen nach 8 bis 10 Tagen. Die Verpuppung erfolgt nach 9 bis 16 Tagen.
  • Die Larven ernähren sich von einer Ausscheidung der Speicheldrüse der Königin und abgeworfenen Flügelmuskeln. Nachdem die ersten Larven sich in Arbeiterinnen verwandelt haben, legt die Königin weitere Eier (bis zu 1.500 pro Tag!) ab. Die Arbeiterinnen kümmern sich um die Larvenpflege, Nestbau und Nahrungssuche.
  • Später im Jahr schlüpfen die geschlechtsreifen Männchen.

Lebensweise

  • Die Arbeiterinnen der Feuerameise suchen nach toten Insekten, Regenwürmern und Wirbeltieren. Außerdem sammeln sie Honigtau und zuckerhaltige Substanzen, Proteine und Fette.
  • Schwärmverhalten: Die Königinnen und Männchen paaren sich in den Hoch- und Spätsommermonaten im Flug. Danach sterben die Männchen.
  • Der Bau ist ein bis zu 40 cm hoher einzelner Hügel oder lehnt sich an vorhandene Gegenstände an, z.B. liegende Baumstämme.
  • Die Feuerameise reagiert aggressiv auf Störungen. Nach dem schmerzhaften Biss bildet sich 48 Stunden später eine Pustel.
  • Sie gehört zu den ärgsten Schädlingen in der Landwirtschaft und in Städten, da sie Ernten zerstört und Gebäude und Außenflächen befällt.

Gemeine Rasenameise

(Tetramorium caespitum)

Aussehen

  • Die Gemeine Rasenameise ist ca. 3 mm lang und hat 6 Beine. Zudem besitzt sie eine doppelte Wirbelsäule.
  • Sie ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt und hat zwei kurze Dornen auf dem vorderen Brustbereich sowie Rillen auf dem Kopf und der Brust.
  • Der Brustbereich ist uneben und besitzt ein Wirbelsäulenpaar.
  • Die Gemeine Rasenameise hat 12-segmentige Antennen mit dreigeteiltem Geweih.
  • Fliegende Ameisen werden häufig mit Termiten verwechselt.

Fortpflanzung

  • Die Gemeine Rasenameise schwärmt im Frühjahr und Sommer aus. Bei hohen Außentemperaturen kann sie auch ganzjährig präsent sein.
  • Die Königinnen werfen nach dem Hochzeitsflug ihre Flügel ab und bauen unter Steinen bzw. im Erdreich ihre Nester.
  • Die Staaten der Rasenameise erreichen Volksstärken von bis zu 80.000 Arbeiterinnen.

Lebensweise

  • Die Gemeine Rasenameise ist ein Allesfresser und kann sich von sämtlichen Nahrungsmitteln (einschließlich Tiernahrung) ernähren.
  • Sie dringt überwiegend nachts auf der Suche nach Nahrung in Gebäude ein. Sie kann u.a. durch Leitungen und elektrische Kabel in die Innenräume gelangen.
  • Die Nester der Rasenameise befinden sich überwiegend im Rasen, unter Steinen und Holz oder auch in der Nähe von Fundamenten. Kolonien siedeln sich gern in Wassernähe an.

Pharaoameise

(Monomorium pharaonis)

Aussehen

  • Die Arbeiterinnen der Pharaoameise sind 2 bis 3,2 mm groß, gelbbraun gefärbt und haben einen braunen Hinterleib.
  • Die Männchen erreichen eine Größe von 2,9 bis 3,4 mm. Sie sind schwarz und besitzen Flügeln.
  • Die Königinnen sind 3,9 bis 4,9 mm groß, dunkelrot und haben ebenfalls Flügel.
  • Die Pharaoameise besitzt schwarze Augen sowie einen zweigliedrigen Stiel zwischen Brustabschnitt und Hinterleib.

Fortpflanzung

  • Pharaoameisen bilden Kolonien mit mehreren Königinnen.
  • Neue Kolonien entstehen oft nach der Zerstörung alter Nester, beispielsweise durch den Einsatz von Insektensprays.
  • Jede Königin legt im Laufe ihres Lebens bis zu 3.500 Eier.
  • Pharaoameisen können zu jeder Jahreszeit schwärmen.
  • Ausgewachsene Exemplare fliegen sehr selten, daher sind sie fast nie zu beobachten.

Lebensweise

  • Pharaoameisen treten vorwiegend in Gebäuden auf.
  • Sie bevorzugen feuchtwarmes Klima und bilden exakte Wanderwege, häufig entlang von Heizungsrohren, z.B. in Toiletten, Krankenhäusern, Hallenbädern und Großküchen.
  • Pharaoameisen suchen proteinhaltige Nahrung, wie Fleisch, Fette, Blut oder tote Insekten.
  • Die Stärke der Kolonien variiert zwischen einigen Dutzend und 300.000 Individuen.

Schwarzgraue Wegameise

(Lasius niger)

Aussehen

  • Die Arbeiterinnen der schwarzgrauen Wegameise erreichen eine Größe von 3 bis 5 mm.
  • Die Königinnen werden bis zu 9 mm groß.
  • Die schwarzgraue Wegameise ist dunkelbraun bis schwarz gefärbt.
  • Sie besitzt keinen Stachel.
  • Zwischen ihrem Brustteil und dem Hinterleib befindet sich ein Stielchenglied.

Fortpflanzung

  • Die Königinnen der schwarzgrauen Wegameise überwintern im Erdboden.
  • Im Mitt- bis Spätsommer paaren sie sich in der Luft mit den fruchtbaren Ameisenmännchen. Die Männchen sterben nach der Fortpflanzung.
  • Die Eiablage erfolgt im späten Frühling. Die Larven schlüpfen 3 bis 4 Wochen später.
  • Die Larven ernähren sich von Sekret aus den Speicheldrüsen der Königin, bis die ersten Arbeiterinnen schlüpfen.
  • Diese übernehmen die Larvenpflege, den Nestbau und die Nahrungsbeschaffung.
  • Die geschlechtsreifen Männchen werden später in der Saison ausgebrütet.

Lebensweise

  • Die Arbeiterinnen bewegen sich während der Nahrungssuche auf klar definierten Pfaden.
  • Sie bevorzugen zuckerhaltige Substanzen, kommen aber auch mit stark proteinhaltiger Nahrung zurecht.
  • Die schwarzgraue Wegameise baut ihr Nest meist in der Erde oder unter Straßenpflaster auf der Sonnenseite von Gebäuden. Die Lage der Erdnester ist an der fein zerstäubten Erde rund um die Ausgangslöcher zu erkennen.

Schwarzkopfameise

(Tapinoma melanocephalum)

Aussehen

  • Die Schwarzkopfameise ist mit ihrer Größe von ca. 1,6 mm relativ klein.
  • Ihr Hinterleib ist bleich mit durchsichtigen Beinen.
  • Die Schwarzkopfameise hat einen dunklbraunen Kopf und einen dunklen mittleren Körperabschnitt.
  • Zwischen ihrem Brustteil und dem Hinterleib befindet sich ein Stielchenglied.

Fortpflanzung

  • Die Schwarzkopfameise befindet sich in einer ununterbrochenen Fortpflanzungsphase.

Lebensweise

  • Innerhalb von Gebäuden nimmt die Schwarzkopfameise süßliche Lebensmittel und Fette zu sich. Im Freien ernährt sie sich von Honigtau oder den süßlichen Ausscheidungen der Schmetterlingsraupen.
  • Zum Nestbau sucht sich die Schwarzkopfameise Ecken und Wandhohlräume. Im Freien findet der Nestbau in Blumentöpfen, unter Platten oder unter loser Baumrinde statt.
  • Schwarzkopfameisen werden von Feuchtigkeit angezogen und befinden sich daher häufig unter Küchenanrichten und in Badezimmern.

Wohlriechende Hausameise

(Tapinoma sessile)

Aussehen

  • Die Wohlriechende Hausameise erreicht eine Größe von ca. 1,5 bis 3 mm.
  • Sie ist braun oder schwarz gefärbt.
  • Sie besitzt 12-segmentige Antennen ohne Geweih.
  • Die Wohlriechende Hausameise hat 6 Beine.

Fortpflanzung

  • Die Entwicklungsphase der Wohlriechenden Hausameise beträgt 34 bis 38 Tage.
  • In einer Kolonie leben zwischen 100 und 10.000 Ameisen.
  • Die Wohlriechende Hausameise lebt üblicherweise mehrere Jahre.

Lebensweise

  • Die Wohlriechende Hausameise frisst fast alle Lebensmittel, bevorzugt jedoch süße Speisen und Früchte, wie z.B. Melonen. Sie ernährt sich aber auch von Tierfutter.
  • Die Wohlriechende Hausameise wird von Feuchtigkeit angezogen und liebt feuchtwarmes Klima. Sie ist in Innenräumen häufig in Pflanzen, jedoch auch unter Toilettendeckeln zu finden.
  • Sie entfaltet einen Kokosnussgeruch, wenn sie zerdrückt wird.

Wie können wir helfen?

Immer in Ihrer Nähe!

österreichweite Hotline

(kostenlos)
0800 207 801

Oder nutzen Sie unser

Kontaktformular